RFID Blocker

Daten schützen mit einem RFID Blocker

Viele Geldbörsen, aber auch Rucksäcke, werden heute mit einem integrierten RFID Blocker Fach angeboten. Brauchen wir tatsächlich einen solchen Schutz, weil sonst jeder im Vorbeigehen die elektronische Geldbörse leeren kann? Oder steckt dahinter eher Panikmache der StopRFID-Bewegung?

Von drei Zentimetern bis zu dreißig Metern

Rfid

RFID steht für radio-frequency identification und beschreibt eine Technik, mit der RFID Chips, sogenannte Transponder, berührungslos ausgelesen werden können. Die Transponder können sehr klein gebaut werden, zum Beispiel als flach gedruckte Schaltungen oder in der Größe eines Reiskorns. Solche RFID Transponder werden Haustieren implantiert, um entlaufene Hunde und Katzen zu ihren Besitzern zurückzubringen, oder auch Diabetes-Patienten, die auf dieses Weise Blutzuckerwerte messen, ohne sich die Finger zerstechen zu müssen. Anders als bei den bekannten Barcodes (Strichcodes) muss dafür kein Sichtkontakt zum Lesegerät bestehen. Insoweit haben die Bedenkenträger gegen RFID also Recht: Ein entsprechend ausgestatteter Personalausweis oder eine Bankkarte lassen sich auch lesen, wenn sie blickgeschützt im Portmonee sind und das Portmonee im Rucksack getragen wird. Stoff oder Leder sind für die Funkwellen kein Hindernis. Allerdings sind die Reichweiten üblicher Transponder und der zugehörigen Lesegeräte sehr begrenzt. Zwar gibt es durchaus Anwendungen, in denen RFID Chips aus bis zu dreißig Metern Entfernung gelesen werden können. Dafür benötigen die Transponder aber eine aktive Stromversorgung und sind so groß wie ein Buch. Elektronische Geldbörsen sind nur aus wenigen Zentimetern Abstand lesbar. Kritiker führen aber an, dass sich RFID Reader auch manipulieren lassen, sodass die Abfrage auch aus größerer Entfernung erfolgreich ist. Und eine Datenverschlüsselung ist auch nicht unüberwindlich.

Schutz der Informationen kann nicht schaden

RFID Transponder übermitteln keine Informationen über Standort, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung. Dennoch ist es möglich, Bewegungsprofile zu erstellen, denn der Standort des Lesegeräts ist ja bekannt. Natürlich funktioniert das nur, wenn die vom Transponder übermittelten Daten eindeutig einer Person oder einem Fahrzeug zuzuordnen sind. Aber das Bewegungsprofil ist nicht die einzige Problematik unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzes. Bei einem deutschen Nahverkehrsunternehmen stellte sich heraus, dass Name, Geburtsdatum und Streckenprofil auf Schülerfahrkarten unverschlüsselt gespeichert waren und im Bus mit einfachsten Mitteln gelesen werden konnten – angeblich alles im Rahmen der Vorgaben des deutschen E-Ticket-Standards. Und die moderne Form des Taschendiebstahls, das Abbuchen von Geld aus dem sicher verstauten Portmonee, lässt vermutlich nicht mehr lange auf sich warten. Der Schutz von Karten per RFID Blocker ist einfach und bedeutet keinerlei Nachteile. Wer also auch nur geringste Zweifel an der Sicherheit seiner Daten hegt, macht mit der entsprechend ausgestatteten Geldbörse oder dem Rucksack nichts falsch. Achten sie beim Kauf auf ein dichtes, unbeschädigtes RFID Schutzmaterial. Alufolie reicht nicht, denn sie wirkt erst bei Frequenzen über einem Megahertz. RFID Blocker bilden einen Faradayschen Käfig, bekannt vom Schutz gegen Blitzschlag. Das Signal des Lesegeräts findet den Transponder nicht, und es gelangen keine Daten hinaus.

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