RFID Blocking

Daten-Auslesung bei RFID blockieren

RFID Blocking lässt sich mit rabiaten Mitteln erreichen. Mikrowellenstrahlung schädigt den Transponder so stark, dass er von einem Lesegerät nicht mehr angesprochen werden kann. Die Frage ist, was von einer Bankkarte noch übrig ist, nachdem sie für ein paar Minuten im Mikrowellenherd gelegen hat. Es geht aber auch sanfter.

So gefährlich wie ein eingeschaltetes Handy

Rfid

Zwar kann ein RFID Transponder nichts über seine Position oder Bewegungsrichtung verraten, aber eine indirekte Bestimmung über den Standort des Lesegeräts ermöglicht sehr wohl Bewegungsprofile. Wer sich deswegen Sorgen macht, sollte aber wissen, dass ein aktives Mobiltelefon exakt die gleichen Informationen preisgibt – einfach indem man verfolgt, in welche Funkzelle es sich einbucht. Die Funkmasten haben in Bezug auf das Telefon dieselbe Funktion wie ein RFID Reader bezogen auf den Chip. Da mutet es seltsam an, dass Menschen zwar RFID Blocking betreiben, indem sie ihre Karten in speziell geschützten Rucksackfächern unterbringen, das Smartphone aber stets eingeschaltet und eingebucht in ein Funknetz mit sich führen. Die Sorgen um die informationelle Selbstbestimmung betreffen aber nicht allein die Standortbestimmung. Es geht auch um das Auslesen personenbezogener Daten wie Name, Geburtsdatum, Adresse, die Nummer des Personalausweises oder Reisepasses und sogar Bankdaten. Zwar sind die Übertragungen zwischen RFID Chip und Reader verschlüsselt, aber für einen professionellen Hacker dürfte die Überwindung dieser Barriere kein Problem sein. Auch die geringe Entfernung, aus der eine Karte mit RFID Transponder gelesen werden muss, beruhigt die Kritiker nicht. Zwar überbrückt das Funksignal regulär nur wenige Zentimeter, aber Erfassungsgeräte lassen sich manipulieren, sodass größere Übertragungsstrecken möglich werden. Einen Sichtkontakt wie beim Barcode braucht es nicht, das Funksignal durchdringt Kleidung und Taschen, wenn sie nicht besonders geschützt sind.

RFID Blocking
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Der Transponder muss in einen Faradayschen Käfig.

Nicht zerstören, nur blockieren

Manche Tipps, wie man RFID Blocking betreiben kann, muten abenteuerlich an. Ein Störsender kann die Kommunikation zwischen Transponder und Lesegerät überlagern. Damit ist zwar ein Auslesen von Daten nicht mehr möglich, aber der Störsender lässt sich ebenso leicht orten wie der RFID Chip selbst. Ein Lesegerät ist außer Gefecht zu setzen, indem Sie ihm gleichzeitig viele hundert oder tausend RFID Signale anbieten, aus denen es die interessanten Informationen nicht mehr herausfiltern kann. In der Tat gibt es Geräte, getarnt zum Beispiel als MP3-Player, die genau diesen Zweck haben. Aber ist das nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Die meisten Nutzer möchten doch die Vorzüge der radio-frequency identification (RFID) nutzen, etwa beim kontaktlosen Bezahlen, und nur den Missbrauch ausschließen. Wer seinen RFID Chip durch einen elektromagnetischen Puls zerstört, nimmt sich unwiderruflich die Vorteile. RFID Blocking geht dabei viel einfacher. Der Transponder muss in einen Faradayschen Käfig, also ein engmaschiges Geflecht aus Eisen oder anderen magnetisierbaren Metallen. Genau das ist in entsprechende Taschen und Geldbörsen eingearbeitet. Alufolie ist dagegen nicht geeignet, weil sie nur sehr hohe Frequenzen sperrt.

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